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 Grusel, grausam, höllisch ...

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Taifun
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BeitragThema: Grusel, grausam, höllisch ...   Grusel, grausam, höllisch ... EmptyDo 16 Jan - 9:50

... wer von euch liest oder schreibt Horror? Da ich ab und an dort hineinstreife, würde es mich interessieren, wen hier alles das Horror-Fieber gepackt hat ...
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Reakel
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Reakel

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BeitragThema: Re: Grusel, grausam, höllisch ...   Grusel, grausam, höllisch ... EmptyFr 17 Jan - 2:23

Ich lese ab und an Horror, aber wenn, dann gescheit ... ich mag keine "halbgaren" Horrorgeschichten, bei der man sich als Leser fürchten soll, obwohl man sich noch gar nicht richtig mit der Hauptperson identifiziert hat, oder, wenn immer einfach eins drauf gesetzt wird, ohne einer größeren Handlung, also, wenn laufend "Fürchte dich" Stellen kommen und man eigentlich noch gar nicht in der Geschichte drin ist, sondern alles mit einer gewissen Distanz liest ... das mag ich persönlich nicht so.
 Wenn ich Horror lese, dann muss ich zittern, wenn der Prota Angst hat, lachen, wenn er lacht und Schreien, wenn er sich erschrickt ... ich will dann komplett in der Geschichte sein.

Liebe Grüße,
Reakel
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BeitragThema: Re: Grusel, grausam, höllisch ...   Grusel, grausam, höllisch ... EmptyFr 17 Jan - 23:42

Servus miteinander,

der Grat zwischen Horror und Trash ist extrem schmal. Trash wird schnell genauso langweilig wie "Spozen kampen" (bayer. volkst. für "Spatzen kämmen").

Eine Leiche muss es ja mindestens geben, aber man kann das Ableben der späteren Leiche auf verschiedene Weise schildern. Jede Art kann horrormäßig oder aber trashig wirken. Das kommt auf den Zusammenhang an. Schildert man den Tod eines Menschen nur um der möglichst grausamen Darstellung willen, dann liest (im Normalfall) kein Mensch weiter, weil es keinen Zusammenhang mit der Story gibt. Passt aber dieser Tote reibungslos in den Ablauf, dann läuft das so genannte "Kopfkino" ohne Unterbrechung weiter. Der Tod ist damit Bestandteil der Geschichte und bildet ein einzelnes Spannungselement.

Vor längerer Zeit habe ich mal eine echt trashige Geschichte gelesen, ich wollte einfach mal wissen, womit man bei Amazon sein Geld verdienen kann. Grausam, abscheulich und langweilig war schließlich mein Urteil, weil die Leichen zwar die Straße pflasterten, aber immer die selbe und immer auf die gleiche Weise. Weg damit und den Autor auf die Minus-Seite (den Müll) geworfen.

Zur Zeit lese ich "Die Arena" von Stephen King (E-Fassung). Der angebliche "Meister des Horrors" bewegt sich hier des Öfteren über die Grenze zum Trash hinweg. Zudem erscheinen mir manche Personen zu sehr schwarz-weiß zu sein und nicht bunt. Wahlweise könnte die Übersetzung schlecht sein, ich weiß es nicht. Da aber tatsächlich ein blutroter Faden vorhanden ist, lasse ich mir das Lesevergnügen von den paar Ausrutschern nicht vermiesen  Wink 

Bis bald mal.
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BeitragThema: Re: Grusel, grausam, höllisch ...   Grusel, grausam, höllisch ... EmptySa 18 Jan - 3:02

Ich bin auch bekennender Fan, allerdings weniger vom Horror als mehr vom Grusel/Mystery Zweig. "Harter Horror" ist dagegen so gar nicht mein Ding, weil ich ungern mit dem Gefühl schlafen gehe, etwas lauere unter meinem Bett ;-)Momentan arbeitete ich zweigleisig, habe also zwei Projekte an denen ich schreibe (und die unterschiedlicher nicht sein könnten). Eins davon ist eine "Zombie"-Geschichte. Mir fällt aber immer wieder auf, wie schwer es ist, eine Gruselszene zu verfassen, darüber zu schreiben, wie die Angst den Protagonisten in Mark und Bein kriecht. Ich glaube, ich werde euch bald etwas daraus vorstellen müssen, und, nach Hilfe schreiend, um Rat bitten! (^o^)
Habt ihr ein paar Ratschläge parat, wie man es am besten angeht?
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BeitragThema: Re: Grusel, grausam, höllisch ...   Grusel, grausam, höllisch ... EmptySa 18 Jan - 18:46

Servus Skyla Lane,

Angst ist ein Gefühl, das in unserem Stammhirn verankert ist. Das geht von harmlosen, leichten Gefühlen wie: "Hoffentlich blamiere ich mich nicht ..." bis hin zu schweren Panikgefühlen wie z. B. Platzangst (Klaustrophobie) oder andere Phobien, die einem sozusagen "persönlich gehören". Angst lässt uns flüchten; in Situationen, die uns gut tun (Angst vergessen) oder auch in andere geistige Welten (Angstfreie Zone).
Angst fühlen wir vor allem auch dann, wenn etwas Unbekannt und gleichzeitig bedrohlich wirkt.

Wenn wir ein Buch lesen oder einen Film anschauen, das/der unsere Angst weckt, können wir sie spüren, ohne in Panik zu kommen, weil wir ja wissen (oder zumindest noch im Hinterkopf haben), dass sie uns nicht wirklich treffen wird.

Für den Autoren gilt es also, diese Angst zu wecken, ohne den Leser direkt anzusprechen. Man lässt eine Person der Geschichte erleben, was vielen eine Heidenangst macht. Einer der beliebtesten Szenerien sind Friedhöfe während der Nacht. Ist aber bereits derart oft besetzt, dass man es höchstens noch als Beigabe bringen kann, aber nicht als Hauptszene. Da muss man sich was einfallen lassen Smile

Trotzdem ...
Unterschiede:
Sie hastete den Weg am Friedhof entlang und blickte gehetzt in die Dunkelheit.

oder

Sie ging den Weg am Friedhof entlang und schaute in die Dunkelheit.

Beide Szenen beinhalten das Vorbeigehen an einem Friedhof und die Dunkelheit. Aber nur in der ersten Schilderung ist der Leser persönlich beteiligt. Er fragt sich mit einem leichten Kribbeln im Nacken, was denn jetzt wohl kommen mag
(OK. Er fragt sich auch bei Nr. 2, was jetzt geschehen mag, aber ohne Kribbeln).

So könnte es weitergehen:
Schritte! Sie drehte sich um. Dort stand jemand. Es dauerte einen Moment, bis sie Camilla erkannte. Sie lächelte und machte erleichtert einen Schritt auf die Freundin zu.
"Camilla! Schön, dass du da bist. Ich wollte gerade ..."
Als sich die Gestalt auf sie zu bewegte, verstummte sie. Das war nicht Camilla. Arme und Beine bewegten sich, als hingen sie wie bei einer Marionette an Fäden. In einem immer schneller werdenden Stakkato schritt die Erscheinung auf sie zu.

Hier ist der gute alte Friedhof bis dahin nur ein unbeteiligtes Accessoire. Das Stilmittel "Wechsel zwischen Bekanntem und Unbekanntem (wahlweise: zwischen dem Harmlosen und dem Gefährlichen)" ist ebenso aktiv wie das der "unnormalen Verhaltensweisen" (Marionette). Aus der vertrauten Freundin wird ein Irgendjemand oder -etwas, aus der Erleichterung wird eine Bedrohung. Die Tatsache, dass es dunkel ist, verleiht dem Ganzen einen unheimliches Touch.

Schreib am besten die Dinge auf, von denen du weißt, dass sie dir, dir bekannten Personen oder allgemein mit dem Attribut "unheimlich" bzw. "Angst machend" besetzt sind. Diese Szenerien baust du dann in die Geschichte ein. Wichtig ist dabei, dass die Szene etwas mit der Geschichte zu tun hat. Es wäre schlimm, wenn sie später dann nicht aufgelöst werden kann, wenn der Leser zurück bleibt mit dem Gefühl, er hätte was überlesen.
Schreib in kurzen Sätzen. Das Entsetzen ist nicht langatmig, es kommt schnell und überraschend. Und unaufhaltsam ...

Du könntest die Wirkung auch testen, indem du deine Umgebung abdunkelst und sie dann Freunden vorliest. Je nachdem, was die Geschichte an Gefühlen hervorruft, wird dich vielleicht der ein oder andere (bibbernd) bitten, doch das Licht wieder anzumachen.
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BeitragThema: Re: Grusel, grausam, höllisch ...   Grusel, grausam, höllisch ... EmptySo 19 Jan - 0:08

Hola, vielen lieben Dank, Porter für die Mühe, mir das näher zu bringen! Werde ich verinnerlichen und üben! Eine tolle Erklärung! Und ein klasse Tipp mit dem Lesen im Dunkeln Zwinker
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Taifun
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BeitragThema: Re: Grusel, grausam, höllisch ...   Grusel, grausam, höllisch ... EmptySo 9 Feb - 9:07

Nabend Skyla Lane, falls du noch ein bisschen zum Thema "Wie schreibt man Horror" lesen willst, habe ich einen kleinen Artikel für dich: http://marcusjohanus.wordpress.com/2012/03/07/wie-man-eine-verdammt-gute-horror-geschichte-schreibt/ 

Vieles weiß man zwar schon, aber vielleicht entdeckst du noch etwas Neues Zwinker

Dausend Grüße,
Taifun
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BeitragThema: Re: Grusel, grausam, höllisch ...   Grusel, grausam, höllisch ... EmptyDo 13 Feb - 3:36

Hallo Taifun, danke für den Link. War ne Weile nicht hier, deswegen hab ich's eben erst gesehen! Aber lieben dank, hab ihn mir schon kopiert!
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